Ein Vorfall, der Zürich erschütterte: Am 19. Oktober 2024, kurz vor dem Fussballderby zwischen den Grasshoppers und dem FC Zürich, wurden am Bahnhof Hardbrücke mehrere FCZ-Fans brutal attackiert – mutmasslich von GC-Anhängern. Die Täter gingen offenbar gezielt vor: Mehrere Personen wurden verletzt, teils beraubt.
Jetzt, knapp ein Jahr später, zieht die Justiz Bilanz. Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat die Verfahren gegen insgesamt 26 beschuldigte Männer weitgehend abgeschlossen.
Sieben Männer angeklagt
Sechs Beschuldigte müssen sich vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten. Die Vorwürfe wiegen schwer: versuchte schwere Körperverletzung, Raub, Angriff, Nötigung – dazu weitere Straftaten. Die Staatsanwaltschaft fordert teils Freiheitsstrafen und Bussen. In einem Fall ist auch eine Landesverweisung beantragt.
Ein siebter Mann hatte gegen einen Strafbefehl Einsprache erhoben. Auch sein Fall wurde nun ans Gericht überwiesen. Ihm drohen eine Geldstrafe und eine Busse.
14 Strafbefehle – vier Verfahren noch offen
14 weitere Beschuldigte wurden per Strafbefehl bestraft – meist wegen Landfriedensbruchs, teils zusätzlich wegen Hausfriedensbruchs oder ähnlicher Delikte. Ein Teil dieser Urteile ist bereits rechtskräftig.
In einem Fall wurde das Verfahren eingestellt – es gab keinen ausreichenden Tatnachweis. Vier weitere Verfahren sind derzeit noch pendent.
Koordinierte Aktion im März 2025
Den Ermittlungen war eine aufwändige Polizeiaktion im März 2025 vorausgegangen. In mehreren Kantonen kam es zu Hausdurchsuchungen und Festnahmen.
Die 26 Männer stammen aus der Schweiz, Brasilien und Kroatien, sind zwischen 18 und 32 Jahre alt. Sie alle standen zum Zeitpunkt der Taten unter der Zuständigkeit der Zürcher Staatsanwaltschaft.
Bei nicht rechtskräftigen Entscheidungen gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.