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05.02.2024
06.02.2024 10:45 Uhr

Weiacher Gemeindepräsident bei den Navy SEALs

Bild: zvg.
Der Weiacher Gemeindepräsident Stefan Arnold führte ein solides Leben mit geradliniger Karriere. Bis er bei den Navy Seals landete und im Dschungel das Überleben trainierte.

Seit 10 Jahren leitet der bald 50 jährige Stefan Arnold als Gemeindepräsident die Geschicke von Weiach. Auch beruflich läuft es gut. Arnold ist Mitglied der Bankleitung des Raiffeisen-Standortes Zürich Flughafen. Privat ist er verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Natürlich, gewisse sportliche Aktivitäten ließen vermuten, dass Stefan Arnold durchaus auch für verrückte Dinge zu haben ist. Aber Überlebenstraining bei den Navy Seals und im gefährlichen Regenwald von Peru? Dieses Ausbrechen aus der Komfortzone hätten ihm wahrscheinlich nur ganz enge Freunde zugetraut. 

Ein Sabbatical mit Folgen. 

Als langjähriges Kadermitglied bei der Raiffeisenbank hatte Arnold Anspruch auf ein Sabbatical. Eine Zeit, die der Erholung, der Ablenkung und der Horizonterweiterung dienen soll. Den Horizont hat Stefan Arnold erweitert, und wie!  Keine Wellness-Ferien mit Saunaaufguss, Ayurveda-Massage und Kräuterbäder. Der Gemeindepräsident von “Weych” katapultierte sich aus dem flauschigen Alltag direkt in eine Umgebung von Verzicht und körperlicher Anstrengung. Zwei Wochen gab er sich knallhartes Älplerleben auf einer abgelegenen Alp im Urner Isenthal. Danach kam Amerika. 

Overcome and Survive with Navy Seal Jason Redman

Der US-Bundesstaat Virginia, im Südosten der Staaten, erstreckt sich von der Chesapeake Bay zu den Appalachen, mit einer langen Atlantikküste. Hier traf Stefan Arnold auf Jason Redman und absolvierte beim ehemaligen Navy Seal ein Training im Überwinden und Überleben. Jason Redman ist eine faszinierende Persönlichkeit. Er war Teil der amerikanischen Eliteeinheit Navy Seal Team 10 und diente im Jahr 2007 in Falludscha im Irak. Am 13. September 2007 wurde Redman während einer Spezialmission mit dem Ziel, einen hochrangigen Al-Qaida-Agenten zu fangen, von Maschinengewehr-Kugeln getroffen. Redman verlor praktisch die ganze rechte Gesichtshälfte und wurde bis 2012 insgesamt 37 Mal operiert. Heute gibt Jason Redman sein Navy Seal Wissen an Interessierte weiter. Zu ihnen gehörte auch Stefan Arnold. Seit der Lektüre von Redmans Bestseller “The Trident”, wollte er den amerikanischen Kriegshelden unbedingt kennenlernen. Im Rahmen des Überlebenstraining auf dem ehemaligen Stützpunkt einer Söldnerfirma, hatte Arnold die Gelegenheit, Jason Redman persönlich zu treffen und sich mit ihm auch unter vier Augen auszutauschen.

 

Arnold bei Schiessübungen mit den Navy Seals. Bild: zvg.

“Mitgenommen habe ich aus diesem Navy Seal Overcome and Survive Training mit Jason Redman unglaublich viel”, sagt Arnold. “Vor allem aber Gefahren oder, im Alltag passender Herausforderungen, besser vorauszusehen. Wenn man Schwierigkeiten frühzeitig erkennen und einschätzen kann, dann fällt es leichter, die richtigen Massnahmen zu ergreifen und im Moment der Konfrontation angemessen zu reagieren.”

Die Navy SEALs sind eine Spezialeinheit der amerikanischen Marine (U.S. Navy). Sie unterstehen dem Naval Special Warfare Command, das selbst Teil des US Special Operations Command (USSOCOM) ist. Die Navy Seals sind eine der härtesten Elitetruppen der Welt und von Mythen und Geheimnissen umrankt.

 

Ruhe und Präzision. Stefan Arnold bei der gezielten Schussabgabe. Bild: zvg.

Im Amazonas Regenwald von Peru

Nach diesem eindrücklichen und harten Kurs in Virginia reiste Stefan Arnold weiter nach Südamerika und landete in Peru. Hier befinden sich etwa 13% des 5'500'000 km² großen Regenwaldgebiets des Amazonas. Arnold wollte noch weiter aus der Komfortzone ausbrechen und absolvierte im Dschungel ein Überlebenstraining, das ihn an seine Grenzen brachte. 

“Die grösste Herausforderung war das Übernachten im selbstgebauten Shelter im Dschungel. Im Wissen aller Gefahren und der Tatsache, dass Hilfe einige Bootsfahrt-Stunden entfernt ist, war extrem belastend”, erzählt Arnold. Egal wie erschöpft man ist, an Schlaf sei praktisch nicht zu denken. “Man schläft keine 20 Minuten am Stück. Man hört ständig Tiere in unmittelbarer Nähe. Zudem ist es stockdunkel im Urwald. Man fühlt sich wie in einem schwarzen Loch. Ohnmächtig und ausgeliefert.”

 

Der Amazonas Regenwald von Peru. Bild: zvg.

Stefan Arnold lernt im Amazonas Regenwald das Finden von Nahrung, wie man sich im Urwald orientiert, welche Medizin die Natur im Notfall bereit hält und wie man sich mit einfachsten Mitteln eine Unterkunft oder eine Waffe baut. Die Natur im Dschungel von Peru ist gnadenlos. Hochgefährliche Tiere tarnen sich derart gut, dass man sie nur mit viel Erfahrung rechtzeitig entdeckt. “Exotische Tiere sollte man sich besser im Zoo anschauen”, schmunzelt Arnold. Besonders beeindruckt hat ihn die tiefe Zufriedenheit der Ureinwohner. Sie leben äußerst einfach und im Einklang mit der Natur. 

  • Mit Guides im Urwald. Bild: zvg
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  • Schlange im Regenwald von Peru. Bild: zvg.
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Was bleibt? 

“Alleine hätten wir aus der beschaulichen Schweiz keine Überlebenschance im Dschungel. Das macht einen demütig.” Und weiter: “Wir sind uns nicht mehr bewusst, wie gut es uns geht. Alles ist da. Verlässt man hin und wieder die Komfortzone, wird dieses Bewusstsein gestärkt. Und man bleibt agil, inspiriert und kann Herausforderungen souveräner meistern.” 

Seine Erfahrungen beim Ex Navy Seal und im Amazonas Regenwald von Peru, teilt Stefan Arnold in einem spannenden Erlebnisvortrag mit interessierten Menschen. (Siehe Info-Box) 

 

Stefan Arnold mit Machete. Bild: zvg.

Öffentlicher Erlebnisvortrag von Stefan Arnold

 

Am Donnerstag, 7. März 2024 um 19:00 Uhr in Weiach
(Der Ort der Veranstaltung ist abhängig von der Anzahl Anmeldungen und wird rechtzeitig bekannt gegeben.) 


Melden Sie sich bis zum 23. Februar 2024 per Email an:  stefan.arnold@weiach.ch

Projekt ‘Verlassen der Komfortzone’

 



mj