An der Gemeindeversammlung vom 14. März 2024 haben die Stimmberechtigten den Antrag des Gemeinderats zurückgewiesen, den Kredit für die Miete und den Betrieb der Pflegewohngruppe «Kleeblatt» zurück zu nehmen und damit den Weg frei zu machen, den Mietvertrag an einen Dritten zu übertragen. Der Souverän verlangte einen Marschhalt und eine genaue Überprüfung aller möglichen Varianten. Dies ist nun geschehen. Die Beratungsfirma Vitalba hat im Auftrag des Gemeinderats und der Behörde für Alters- und Pflegefragen (BAPF) drei Varianten nochmals vertieft geprüft und verglichen.
Geprüfte Varianten
Variante 1: "Übertragung des Mietvertrags"
Die Gemeinde Eglisau überträgt den Mietvertrag für die Pflegewohngruppe Kleeblatt an einen Drittanbieter (die Oase am Rhein AG), der in der Mehrgenerationensiedlung Kleeblatt 14 neue Pflegeplätze anbietet. Die Demenz-Wohngruppe des AZW in der Riiburg bleibt in der Liegenschaft Riiburg und wird weiterhin vom AZW betrieben.
Variante 2: "Selbst realisieren"
Die Demenz-Wohngruppe des AZW in der Riiburg zieht in die Mehrgenerationensiedlung Kleeblatt um und wird dort
durch das AZW betrieben. Die Liegenschaft Riiburg wird frei für andere kommunale Nutzungen.
Variante 3: "Zusammenarbeit mit einem Drittanbieter"
Die Demenz-Wohngruppe des AZW und ihr Personal zieht in die Mehrgenerationensiedlung Kleeblatt um und wird dort für mehrere Jahre durch einen Drittanbieter im Auftrag geführt. Die Liegenschaft Riiburg wird frei für andere kommunale Nutzungen.
Beratungsfirma Vitalba favorisiert zwei Optionen
In ihrer Analyse hat die Beratungsfirma Vitalba zwei Optionen für die Zukunft des Alterszentrums Weierbach (AZW) in Eglisau identifiziert. Die Analyse beurteilte verschiedene Szenarien anhand von Kriterien wie Betriebswirtschaftlichkeit, Erfolgswahrscheinlichkeit, Organisation, Mitarbeiterakzeptanz und rechtliche Machbarkeit.
Favorisierte Option 1: Übertragung des Mietvertrags
Eine der empfohlenen Varianten ist die Übertragung des Mietvertrags. Diese Lösung wäre schnell umsetzbar und würde das AZW wirtschaftlich und organisatorisch entlasten. Die Qualität der Pflege bliebe durch die gesetzlichen Vorgaben gewährleistet, unabhängig davon, ob der Anbieter privat oder öffentlich ist.
Favorisierte Option 2: Selbst realisieren mit Support
Die zweite mögliche Lösung ist die Eigenrealisation des Projekts Kleeblatt durch das AZW, allerdings mit externer Unterstützung. Trotz intensiver Sanierungs- und Reorganisationsbemühungen und bereits erzielten Verbesserungen, bedarf es weiterhin Hilfe von Drittanbietern. Die Ursachen für die bisherigen Defizite wurden von den externen Prüfern identifiziert und liegen unter anderem in der Unterbelegung während der Corona-Pandemie sowie einer hohen Personalfluktuation. Die Betriebsführung soll strategisch in den Händen des AZW bleiben, während operativ Unterstützung von externen Experten hinzugezogen wird.
Keine Option ist gemäss Bericht die Variante Zusammenarbeit mit Drittanbieter
Die Zusammenarbeit mit einem Drittanbieter, wurde ebenfalls geprüft, aber nicht empfohlen. Diese Variante würde einen erheblichen administrativen und planerischen Aufwand bedeuten und ist aus strategischen Gründen nicht vorteilhaft. Eine solche Variante hat die Spitex am Rhein vorgeschlagen. Sie fällt bei den externen Experten durch.
Öffentliche Informationsveranstaltung
Die Resultate der Varianten-Analyse und die Empfehlungen der Vitalba werden am Mittwoch 10. Juli um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle Steinboden der Bevölkerung präsentiert. Dabei sollen Verständnisfragen geklärt und Anregungen entgegengenommen werden. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden der Gemeinderat und die Behörde für Alters und Pflegefragen (BAPF) die endgültigen Anträge für die Gemeindeversammlung am 4. September ausarbeiten.
Zur Abstimmung stehen dann die beiden Optionen „Übertragung des Mietvertrags“ und „Selbst realisieren mit Support“.
Den ganzen, detaillierten Bericht der Beratungsfirma Vitalba finden Sie HIER.