Die weiteren Resultate der bemerkenswerten Gemeindeversammlung von Rafz vom 16. Juli 2026:
Gemeinde Rafz und WPP AG passen Zusammenarbeit an veränderte Pflegebedürfnisse an
Neue Leistungsvereinbarung für Pflegeheim Peteracker wird einstimmig angenommen
Darum ging es: Die Gemeinde Rafz und die Wohnen und Pflege Peteracker AG (WPP AG) haben eine überarbeitete Leistungsvereinbarung abgeschlossen, die das bisherige Abkommen aus dem Jahr 2022 ersetzt. Anlass für die Neufassung ist die Verselbständigung des Alters- und Pflegeheims Peteracker sowie die veränderten Rahmenbedingungen in der Pflegeversorgung.
Die neue Vereinbarung legt verbindlich fest, welche Dienstleistungen die WPP AG im Bereich Pflege und Betreuung für die Bevölkerung von Rafz erbringen muss. Dabei wird der Fokus neu verstärkt auf Qualität und Zielerreichung gelegt, anstelle von starren Vorgaben.
Weiterhin garantiert sind zentrale Pflichtleistungen wie Kurzzeit- und Langzeitpflege, Demenzbetreuung sowie Übergangspflege. Die Vereinbarung wurde zudem verschlankt, klarer formuliert und in ihrer Kostenregelung konkretisiert. Ziel ist eine bedarfsgerechte, flexible und zukunftsfähige Versorgung der Rafzer Bevölkerung im Pflegebereich.
Dem Antrag des Gemeinderats stimmte die Gemeindeversammlung einstimmig zu.
Sozialbehörde Rafz wird aufgelöst
Gemeinderat wird Aufgaben im Sozial- und Asylbereich künftig selbst übernehmen – Stimmberechtigte entschieden sich klar für die Änderung der Gemeindeordnung
Darum ging es: Die Gemeinde Rafz plant, ihre Sozialbehörde per Ende Juni 2026 aufzulösen. Grund dafür ist die deutlich reduzierte Aufgabenlast der eigenständigen Kommission, die derzeit für den Sozial- und Asylbereich zuständig ist. Die bisherigen Tätigkeiten sollen künftig direkt vom Gemeinderat übernommen werden.
Die Sozialbehörde ist aktuell eine separate Behörde innerhalb der kommunalen Organisation. In den letzten Jahren habe sich jedoch gezeigt, dass der Aufwand im Sozial- und Asylbereich zurückgegangen sei und eine eigenständige Kommission in dieser Form nicht mehr zeitgemäss sei, so die Begründung des Gemeinderats.
Mit der geplanten Strukturänderung würden auch die jährlichen Behördenentschädigungen in der Höhe von rund 46'800 Franken entfallen. Um bei Bedarf dennoch auf spezifisches Fachwissen zurückgreifen zu können, sieht das Modell vor, dass der Gemeinderat künftig bei Bedarf eine Sozialkommission oder eine Alterskommission einsetzen kann.
Positive Rechnung 2024, wegen Investitionen zu hohe Verschuldung
Gemeinderat Roman Neukom präsentiert einen erfreulichen Abschluss für das Jahr 2024. Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von etwas mehr als 2,5 Millionen Franken – deutlich mehr als budgetiert. Nichtsdestotrotz sieht die Finanzlage der Gemeinde alles andere als rosig aus: Es findet und fand eine laufende Aktualisierung der Finanzplanung statt. Dabei sind die neusten Zahlen aus den verschiedensten Projekten eingeflossen. Die Ergebnisse wurden bereits veröffentlicht.
Die Zahlen zeigen, dass sich die Gemeinde weitere Investitionen nicht leisten kann. Investitionen müssen drastisch reduziert bzw. «geglättet» werden. Neu werden Investitionen auf zehn statt fünf Jahre verteilt. Entsprechend müsse man sich bei der Schule auf flexiblen und modularen Schulraum konzentrieren; Sanierungen werden auf zehn Jahre geplant.
Fazit: Die hohe Verschuldung ist keine Unbekannte. Man musste und müsse handeln – eine weitere Zunahme der Verschuldung ist trotzdem zu erwarten. Die Einnahmen aus dem Projekt Bleiki werden nun nicht in die Gemeindekasse fliessen. Offen ist zudem der Entscheid und die potenziellen Einnahmen aus dem geplanten Verteilzentrum von Digitec-Galaxus.
Die Jahresrechnung wurde diskussionslos angenommen.
Die Kreditabrechnung zum Anbau Ost der Schule Schalmanacker wurde einstimmig genehmigt.